Ich möchte ja nicht behaupten, dass es der Name wäre, der mir an unserem heutigen Abendessen am meisten gefällt, aber die Linsen-Laibchen finde ich schon ziemlich gut. Ich mag, wie hier einem so antiquiert daherkommenden Wort wie dem „Laib“ neues Leben eingehaucht wird, und dann passt die Bezeichnung auch noch viel besser als die ebenfalls häufig anzutreffende Frikadelle. Eine ungebratene Frikadelle ist nämlich begrifflich ganz und gar widersinnig, hat das Wort dem Herkunftswörterbuch zufolge seine Wurzeln doch im italienischen fritatella für Gebratenes. Der Laib hingegen – laut Duden „etwas rund bzw. oval geformtes“ passt perfekt, denn wie das menschliche Leibchen kann auch das linsige Laibchen mal je nach Gusto des Schöpfers mal kugeliger, mal ovalig-walzenförmig ausgestaltet sein.
Trotzdem, mehr als der Name gefällt mir der Geschmack der Linslinge: die Linsen-Bulgur-Masse ist ordentlich würzig und voller Kräuter, was ich ja immer gerne mag, und durch Tomaten- und Paprikapaste schön deftig, was aber durch die Beigabe von Zitronensaft und Salatblättern gut aufgefangen wird. Somit eignen sich die Laibchen perfekt für hochsommerliche Sommeressen, aber auch als Picknicks-Bestandteile oder Grill-Beilagen.
Rezept
für einen großen Teller
bzw. 2 x 2 Personen
200 g rote Linsen
150 g feiner Bulgur
2 Zwiebeln
3 EL Paprika-Mark
2 EL Tomatenmark
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Chilipulver
2 EL Zitronensaft
4 EL Olivenöl
3 Frühlingszwiebeln
1/2 Bund Petersilie (ca 4 EL)
Salatblätter, am besten schön knackige, sowie Zitronenspalten zum anrichten.